Kronacher Kunstverein e. V.

2024 Jan bis März

Ausstellung
Michael Huth
„Ich habe meinen Text vergessen.“


21. Januar bis 25. Februar 2024
Vernissage:Sonntag, 21. Januar 2024 | 11:00 Uhr
Begrüßung und Einführung: Sabine Raithel, KKV

1. Februar 2024 | 18:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung

25. Februar 2024 | 17:00 Uhr
Butoh-Tanz-Performance „Valet“ von und mit Michael Huth und Freunden



Michael Huth, geboren 1959 in Kronach, studierte von 1978 bis 1984 an der Städelschule in Frankfurt Freie Grafik bei Thomas Bayrle sowie Steindruckmalerei und grafische Techniken bei Christian Kruck, dessen Meisterschüler er war. Von 1985 bis 1990 war er als Dozent an der Gesamthochschule in Kassel sowie an der Frankfurter Städelschule tätig.

 Michael Huth lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Kronach.




Eine Werkschau verschwundener Bilder

Der Kronacher Kunstverein präsentiert in seiner ersten Ausstellung 2024 Arbeiten des Künstlers Michael Huth.

Zu sehen sind Bilder, Objekte und Keramiken. Er ist Maler, Grafiker, Plastiker, Bühnenautor, Schriftsteller, vormaliger Hochschul-Dozent, immerwährend Sinnsuchender und Butoh-Tänzer - und darüber hinaus eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten mit Kronacher Wurzeln und großer Strahlkraft. Im Kronacher Kunstverein gibt der Künstler Michael Huth einen Einblick in seine aktuelle Schaffensphase. Unter dem Titel „Ich habe meinen Text vergessen“ zeigt die Ausstellung vor allem großformatige Bilder, darunter auch Selbstportraits, Objekte sowie Keramiken.



Kennzeichnend für die abstrakte, neo-expressive Malerei von Michael Huth ist die Art des Entstehens: ein körperlich-sinnlicher, intuitiver Schaffensprozess, bei dem der Künstler die Leinwand oder anderen Malgrund mit Pinsel, Schrubber, Besen, Kannen und Spachteln bearbeitet. So entstehen Farbschichtungen, Überlagerungen und reliefartig modellierte Farbmassen, die der Schwerkraft folgend während des langen Trocknungsprozesses von der Leinwand absacken. „Alte“ Bilder bearbeitet Michael Huth auch nach Jahren oder Jahrzehnten immer wieder. In einer Art innerer und äußerer Befreiung trägt er dicke Farbschichten teilweise ab - oft mit dem Spachtel aber auch mit schwerem Gerät wie Bandschleifern - um anschließend das Bild schichtweise wieder neu aufzubauen. Und so entsteht ein „neues“ Bild. Huths Malerei, insbesondere seine großformatigen Arbeiten, sind schwer - im philosophisch-ideellen Sinn, aber auch in Kilogramm. Seine Bilder sollen viel wiegen, sollen schwer sein, so der Künstler. Manche Arbeiten sind sogar so schwer, dass sie kaum an die Wand gehängt werden können, sondern auf dem Boden stehend präsentiert werden.



Michael Huths Bilder sind wie das Leben. Neue Erfahrungen überlagern alte - aber diese neuen Einsichten können nur auf Basis der bisher gemachten entstehen. So, wie der Mensch nie aufhört sich weiterzuentwickeln, so entwickelt sich jedes einzelne Bild von Michael Huth weiter und durchlebt Metamorphosen. Und obwohl die vormaligen Bilder augenscheinlich verschwunden sind - so sind sie dennoch noch da. Die übermalten Arbeiten sind nicht verloren, sondern werden durch die Übermalung archiviert. So, wie Erinnerungen im Gedächtnis bleiben und durch neue Erfahrungen im Leben immer wieder überformt oder ergänzt werden.

Dieser Übermalungsprozess findet durchaus auch häufiger statt. Beispiel hierfür ist das Bild „Das kalte Herz (Gesicht)“ im Format 1990 x 150 cm. Es entstand in seiner ersten Version 1996 und wurde in den Jahren 2001, 2018 und 2023 übermalt. Oder die Arbeit „Kein Baum (für Goya)“. Dieses Bild hat Michael Huth 1996 unter dem Titel „Innereien“ geschaffen; 2001 wurde es erstmals übermalt und trägt seither seinen aktuellen Titel. Es folgten weitere Überholungen 2018 und 2023. Die Chronologie der Übermalungen hält Michael Huth jeweils auf der Rückseite seiner Arbeiten fest - eine Art Tagebuch des Werdens.



„Die Bildsprache erlaubt es mir, Dinge auszudrücken, für die es keine Worte gibt; die an sich nicht aussprechbar sind“, sagt Michael Huth. Seine Bilder zu deuten, überlässt er anderen. Viel Text ist nicht sein Ding und so erklärt sich wohl auch der augenzwinkernde Titel seiner Kronacher Ausstellung. Dennoch schafft er es mit seinen tiefgründigen, oft humorigen und gerne doppeldeutigen Werktiteln, dem Betrachter neue Blickwinkel und Assoziationswelten zu eröffnen - die im Idealfall sogar dabei helfen, die beeindruckende Tiefe, den Schatz im kreativen Sein des Künstlers zu erahnen.




 

 
 
 
 
 
 
 

TVO berichtet über Michael Huth
und seine einzigartigen Kunstwerke -
Eine besondere Ausstellung beim Kronacher Kunstverein

Foto: TVO - Ausschnitt

https://www.tvo.de/share/684986





Die Malerei von Michael Huth entsteht in einem kontinuierlichen Prozess des Werdens und Vergehens. Dominierend sind großformatige Arbeiten, die der Künstler über Jahre, oft über Jahrzehnte, immer wieder bearbeitet, zerstört, übermalt. So entstehen Schichten von Farbe - aber auch von Geschichten, Erlebtem, Empfindungen, Vergessenem, Neuem. Die Chronologie dieses künstlerischen Prozesses hält er auf der Rückseite seiner Arbeiten fest. Die Ausstellung zeigt neben großformatiger „neuer“ Malerei einige kleinformatige Arbeiten sowie ausgewählte Holzobjekte und Keramikarbeiten.

 



Finissage: 25. Februar 2024 | 17:00 Uhr
Michael Huth und Freunde laden ein zur Butoh-Tanz-Performance „Valet“.



Bildquelle: Archiv Michael Huth

Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Autor Michael Huth ist auch Butoh-Tänzer. Unter dem Titel „Valet“ gibt er einen seltenen Einblick in den japanischen Ausdruckstanz. Begleitet wird er dabei vom Frauenchor der Cäcilia Kronach, unter Leitung von Martina Krügel sowie Bernhard Krügel am Cello.
Die Tanzperformance ist gleichzeitig Finissage der Ausstellung mit Malerei, Keramik und Objekten.

>> mehr: Pressemitteilung



























„Kul-Tour“ startet im Kunstverein
Seniorinnen- und Seniorencafé | Sonntag, 10. März 2024 | 14:00 Uhr

Kaffee, Kuchen und jede Menge Kunst gibt es beim ersten Seniorinnen- und Seniorencafé im Kronacher Kunstverein. Die Veranstaltung bildet den Auftakt zum Kultur-Patenprojekt „Kul-Tour“.

 Gemütliches Beisammensein, Kaffee und Kuchen und dazu eine Einführung in die aktuelle Ausstellung gibt es beim ersten Seniorinnen- und Seniorencafé des Kronacher Kunstvereins. Eingeladen sind alle Seniorinnen und Senioren, ob alleine oder mit Partner, die sich für Kunst und Kultur interessieren und gerne unter Menschen kommen möchten.

Das Seniorinnen- und Seniorencafé bildet gleichzeitig den Auftakt des Projektes „Kul-Tour“, das vom Koordinierungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement, Kronach (KoBE) initiiert wurde. Die Idee: Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ begleiten künftig ehrenamtliche Kulturpatinnen und Kulturpaten interessierte Seniorinnen und Senioren einmal im Monat zu kulturellen Veranstaltungen im Landkreis Kronach. Die Veranstaltungen können sich die Patlinge aus einem breitgefächerten Angebot selbst aussuchen. „Paten und Patlinge wechseln nicht, sondern bilden über die Laufzeit des Projekts ein festes ‚Tandem‘. Durch die regelmäßigen, gemeinsamen Unternehmungen entsteht ein vertrautes Miteinander, das für beide Seiten sehr bereichernd sein kann“, so Sabine Nuber, Leiterin des Koordinierungszentrums Bürgerschaftliches Engagement, Kronach (KoBE), die das Projekt federführend leitet.

Das Seniorinnen- und Seniorencafé im Kunstverein bietet den Rahmen für ein erstes Kennenlernen von Kulturpaten und -patlingen. Gleichzeitig können sich Interessierte unverbindlich über das Projekt und die Programminhalte informieren. Zu den Projektpartnern gehören u.a. der Arbeitskreis Kronacher Synagoge, die Berufsfachschule für Musik in Kronach, die Katholische Erwachsenenbildung (KEB), das Kreiskulturreferat, Kronach Creativ / Kronach leuchtet, der Kronacher Kunstverein sowie der Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach (TVB). Das Angebot ist entsprechend vielfältig und reicht vom Besuch eines Theaterstücks im Kreiskulturraum oder der Rosenberg Festspiele, über Tagesfahrten und Kulturausflüge, dem Besuch des Lichtevents „Kronach leuchtet“, Konzerten der Berufsfachschule bis hin zu Ausstellungen, Lesungen und Vorträgen.

Noch sind Plätze für Seniorinnen, Senioren und Kulturpaten frei. Interessierte, die sich als Kulturpaten oder -patlinge bewerben möchten, können sich direkt an Sabine Nuber, KoBE, wenden: Projektbüro Mangstraße 8, Kronach. Telefon: 09261-670933-2. E-Mail: sabine.nuber@kronachcreativ.de

Das Seniorinnen- und Seniorencafé findet am kommenden Sonntag, den 10. März 2024, um 14:00 Uhr, in der Galerie des Kronacher Kunstvereins in der Siechenangerstraße 13 statt. Der Zugang zur Galerie ist über den Lift im Kreiskulturraum barrierefrei erreichbar. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Ab Sonntag, den 5. Mai 2024, wird interessierten älteren Menschen im Kronacher Kunstverein im Rahmen des Seniorinnen- und Seniorencafés ein zweistündiger Mal-Workshop angeboten. Unter fachkundiger Anleitung können dann in entspannter Atmosphäre unterschiedliche Maltechniken ausprobiert und eigene Bilder angefertigt werden. Das Angebot ist ebenfalls kostenfrei.

Der Besuch des Seniorinnen- und Seniorencafés im Kronacher Kunstverein ist unabhängig von einer Teilnahme am Kul-Tour-Patenprogramm.